Geringhoff, ein Spezialist für Erntevorsätze für Mähdrescher, hat auf die gestiegenen Ansprüche auf dem Markt, der nach effizienteren Geräten für die Getreideernte verlangt, reagiert. Ihre Neuentwicklung, der Pflückvorsatz „Freedom“, zeichnet sich unter anderem durch eine grundlegende Überarbeitung der Pflückreihen aus. Dank des neuen patentierten Designs des Freedom werden die Kolben sehr sanft in die Mulde befördert. Die Einzugsketten sind angewinkelt, was den Pflückprozess optimiert und den Ernteertrag maximiert.
Die Umstellung von Hydraulik auf Elektrik
Eine weitere Besonderheit der neuen Pflückreihe sind die Pflückplatten. Sie werden nicht mehr hydraulisch, sondern von einem elektrischen System verstellt. Die Pflückreihen werden mithilfe von elektrischen Linearantrieben LA36 von LINAK® im Betrieb angepasst.
Die angewinkelten Einzugsketten der Pflückreihen sorgen für eine bessere Pflanzenannahme. Abhängig von der Maiskolbengröße muss die Breite des Pflückspalts vom Fahrer des Mähdreschers angepasst werden. Die erforderliche Anpassung wird durch das Verhältnis zwischen Kolben- und Stieldicke bestimmt.
So wird für einen maximalen Ernteertrag gesorgt und ein Verstopfen der Pflückreihe verhindert.
In anderen Maispflückvorsätzen werden die Pflückplatten über ein einfach wirkendes Hydrauliksystem verstellt. Wegen der großen Breite des Freedom-Pflückvorsatzes, der bis zu 12 Meter breit sein kann, ist ein einfach wirkendes Hydrauliksystem jedoch nicht ausreichend. Das war für die Geringhoff-Entwickler ausschlaggebend dafür, sich nach einer Alternative zur hydraulischen Verstellung umzusehen.
„Wir haben uns für eine elektrische Version entschieden, weil sie viele Vorteile bietet“, erklärt André Hemmesmann, Teamleiter für Entwicklung und Konstruktion bei Geringhoff. Ihm zufolge war die Schlichtheit des Systems ein wichtiges Argument für den Einsatz von elektrischen Linearantrieben.
„Wenn Hydraulikzylinder eingesetzt werden, müssen neben den Hydraulikleitungen Signalleitungen verlegt werden, um die Position abfragen zu können. Bei einem elektrischen Linearantrieb hingegen reicht ein einziges, schlichtes Kabel aus.“
Keine weiteren Stellglieder erforderlich
Darüber hinaus sind beim Einsatz von elektrischen Linearantrieben keine weiteren Ventile nötig. Beim neuen System muss nur für die Stromversorgung gesorgt werden.
„Es ist sehr praktisch, dass wir für die Pflückplattenverstellung nicht auf das Hydrauliksystem des Mähdreschers angewiesen sind. Sobald wir das System an unsere eigene Steuerung anschließen, ist es autark“, erklärt Hemmesmann.
Bei einem elektrischen System kann eine Programmroutine ausgeführt werden, die die Pflückplatten kurz öffnet und schließt, falls der Pflückspalt verstopft.
Warum Geringhoff sich für LINAK entschieden hat
André Hemmesmann zufolge war Grund dafür, dass Geringhoff sich für den Einsatz von LINAK Linearantrieben entschieden hat, nicht zuletzt ihre bewährte Robustheit.
„Fruchtsäure, Staub, Schmutz und Wasser setzen den Aktoren im Erntebetrieb zu. Wir haben das System zwei Jahre lang getestet und sind sehr zufrieden mit der Zuverlässigkeit“, erklärt er und kommt zum Schluss:
„Mit einem elektrischen System gibt es viel mehr Möglichkeiten. Wir können uns für die Zukunft Vieles vorstellen.“
Die Zukunft der Landwirtschaft liegt in der Automation
Automation heißt das Schlüsselwort. Entsprechend programmiert, können die Pflückplatten zum Beispiel pro Pflückvorgang ein Mal kurz geöffnet und wieder geschlossen werden, um ein mögliches Verstopfen zu verhindern. Denkbar wäre auch, ein zusätzliches Sensorsystem einzusetzen, um die optimalen Einstellungen dauerhaft sicherzustellen.
Ein wichtiger Vorteil von LINAK Linearantrieben ist die optionale integrierte Steuerung (IC). Mit der IC können die Linearantriebe ganz einfach programmiert und in das bestehende System integriert werden. Der Linearantrieb erhält den Steuerbefehl und die Elektronik übernimmt alles Weitere. Die IC-Antriebe werden von LINAK in verschiedenen Konfigurationen und mit verschiedenen Ausstattungsoptionen angeboten. Es sind auch CAN-Bus-Varianten erhältlich.
Über Geringhoff
Das Unternehmen Geringhoff wurde 1880 gegründet und hat sich im Laufe der Jahre zu einem Spezialisten für Erntevorsätze für Mähdrescher entwickelt. Ursprünglich wurde das Familienunternehmen als Schmiede- und Landmaschinenhandelsunternehmen gegründet. 135 Jahre später ist die Carl Geringhoff Vertriebsgesellschaft mbH & Co. KG ein modernes, international ausgerichtetes Maschinenbauunternehmen, das als Familienunternehmen bereits in der fünften Generation von den Geringhoffs geführt wird.
Die Fertigung erfolgt an verschiedenen Standorten. Der Hauptsitz befindet sich in Ahlen, Nordrhein-Westfalen. In einem weiteren Fertigungswerk in St. Cloud, Minnesota, USA werden die Erntevorsätze für den nordamerikanischen Markt gefertigt.